You’re not good for me
I don’t need nobody
Don’t need no one
That’s not good for me
-The Prodigy
Im Endeffekt ist man sich selbst am nächsten. Ich habe es früher anders gesehen und mich zu sehr von anderen Menschen abhängig gemacht, wenn es darum ging, in die Kneipe zu gehen, ins Kino oder zum Tanzen. Irgendwann habe ich gelernt, was man davon hat, sich auf die falsche Person zu verlassen und das war ein guter Anlass, mich mal wieder auf mich zu besinnen.
Wenn ich tanzen gehe, tue ich das für mich. Ich bin nicht in der Disco, um mich auf Mitmenschen einzulassen. Ich bin hier und jetzt, ich bin für mich, ich existiere selbst aus mir heraus. Die Musik schafft eine andere Wirklichkeit, andere Existenz. Nur anonyme Schemen um mich herum, sie bewegen sich, aber sie sind kaum mehr, als Bäume im Wald. Ich bewege mich mit der Musik, spüre die Musik und spüre mich. Vielleicht wirkt es befremdlich auf Mitmenschen, die mich kennen und die meine Gesellschaft schätzen, dass ich mich isoliere. Aber ich brauche das, ich brauche diese Ektase. Ich brauche diese meine ganz eigene Welt, in der ich nur für mich alleine bin, alleine mit der Musik, die mich treibt, die mich mitnimmt durch Tiefen und Höhen, die meine Seele einnimmt und alles andere verdrängt. Ich isoliere mich eigentlich nicht, was ich in meiner eigenen Welt mit mir geschieht, trage ich durch meinen Tanz nach außen. Ich bin ein Medium. Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht genau, was ich mache, aber von diversen Komplimenten weiß ich, dass es mir gut gelingt. Nicht unsicher sein, nicht planen, nicht denken. Einfach nur das machen, wonach mir in dem Augenblick ist. Ich schalte ab, kontrolliere mich nicht und lasse die Melodie meine Fäden ziehen. Kein Zeitgefühl, nichts um mich herum.
Und wenn das vorbei ist, ist die normale Welt ein klein wenig besser geworden.