Schneeflocke

Klein und unbedeutend, wenn man nur flüchtig hinschaut, einzigartig und wunderschön, wenn man drauf achtet. Eine Schneeflocke kann alles sein, es kommt nur darauf an, wohin sie fällt. Sie kann zerquetscht werden, verletzt, und mit Schmutz vermischt weggefegt. Sie kann liegenbleiben, unter lauter gleichartigen Schneeflocken, wo sie niemand je wieder beachten wird. Sie kann, in Erdspalten gefallen, aus den Blicken der Welt verschwunden, Dinge sehen, die sich niemand vorstellen kann. Sie kann, wenn der Untergrund günstig ist, zu einer wunderschönen Eisblume aufblühen und den Blick eines jeden erfreuen. Sie kann, wenn der Untergrund es zulässt, zu einer Lawine werden und alles unter sich wegfegen. Sie kann zu einem Eisberg werden und den Wellen trotzen. Sie kann jemandem als Iglu ein Zuhause sein. Sie kann schmelzen, im schillernden Wasserlauf spielen und Leben dahin bringen, was ausgedörrt ist.

Höhen und Tiefen, Verdammnis oder Aufblühen. Es kommt nur darauf an, wohin die Schneeflocke fällt.

Ich bin wie eine Schneeflocke. Alleine für mich bin ich klein und unbedeutend. Bei schlechtem Untergrund bin ich zerschunden, schmutzig und machtlos. Oder, wenn der Untergrund mich nährt, bin ich wunderschön, stark und nichts kann mir etwas anhaben. Es kommt nur darauf an, auf welchem Untergrund ich lande. Und wie die Eisblume gebe ich die Freude zurück.