Eine Parabel

Das Konzept der Parabel ist mir aus der Bibel bekannt. Oder eher aus dem Bibelunterricht, den ich, trotz der Trennung von Kirche und Staat, in der Schule hatte. Es bedeutet eine Geschichte, die eigentlich von etwas anderem handelt, als da steht, eine Analogie also. „Parabel“ klingt aber weiser und seien wir ehrlich, wörtlich kann man die Bibel ohnehin nicht nehmen, angefangen von logischen Widersprüchen zu sich selbst über Inzest bis zu Genoziden ist alles dabei. Und warum der Gute in der Geschichte Millionen töten, während der Böse gerade mal auf 10 kommt. Verbleiben wir also dabei, dass man die Bibel nicht wörtlich nehmen kann. Damit verkommt die Existenz Gottes, die Genesis und so ziemlich alle anderen „Tatsachen“ zu reinen Geschichten, aber das überrascht nicht weiter. Worauf ich hinaus will, ist die Parabel selber:

Ich war bei einem Freund auf einen Wein zu Besuch. Seien wir ehrlich, es waren ein paar Weine mehr. Verschiedene Weine, verschiedene Gläser und ein abendfüllender Vortrag darüber, welcher Wein warum und in welchem Glas zu trinken sei. Dass der Vortrag auswendig gelernt wirkte, mag meine Deutung im Nachhinein sein. Dass allerdings der Großteil dieser Aussagen reines Placebo und damit Unsinn ist, steht außer Zweifel.

Ich war bei einem anderen Freund zu Besuch, diesmal auf einige Biere. Seien wir ehrlich, es waren einige mehr als nur einige. Verschiedenster Couleur, Geschmacksrichtungen, Flaschengröße. Ebenfalls gab es verschiedene Gläser, und davon nicht zu wenig. Dieser Freund erzählte mir, dass die Glasformen und -größen keinem höheren Zweck dienen, außer dass ein kleines Bier in einem großen Glas verloren wirkt und ähnliche Dinge, die rein dem Trinkeindruck dienen, mit dem Biergeschmack aber nichts zu tun haben.

Und die Moral von der Geschicht ist simpel: Wenn du einem irrationalen Glauben anhängst, mach es einfach. Glaube, was du willst, fröne deinem Geschmack, wie es dir beliebt. Nur erzähle nicht, dass dahinter irgendwas Anderes steckt, als dein eigener subjektiver Wille.

Hinterlasse einen Kommentar