Essenz

Meta ist die Essenz in „American McGee’s Alice“. Wenn man verletzt ist, nimmt man etwas Meta und ist wieder gesund. Wenn man schwach ist, genehmigt man sich etwas Meta und kann wieder zuschlagen (es ist ein Actionspiel, aber wunderschön finster-psychedelisch).

Das hier wird auch wieder so ein Metaschrieb. Ich schreibe über das Schreiben, anstatt zu schreiben über… Eigentlich fing das hier anderes an. Eigentlich gab es einen Gedanken über mich, das Leben, das Universum und den ganzen Rest, dazu kam ein weiterer Gedanke, der irgendwie gepasst hat, oder auch nicht aber es gab einen schönen Faden und… Und schonwieder sind wir bei der Essenz, der Essenz des Schreibens. Einfach schweifen lassen, schwafeln… Ich kann zum Beispiel nicht schreiben, jedenfalls nicht schön schreiben, wenn es um was Konkretes geht. Wenn ich mir vornehme, über dies und jenes zu schreiben, funktioniert das leidlich. Ich habe schon mal im Ernst versucht, was Buchartiges zustande zubringen, ohne Erfolg. Wobei, da gelang das Schreiben dem Schreiben in den Weg, Diplomarbeit war doch wichtiger. Ist zwar schreiben zu einem konkreten Thema mit Vorsatz, Plan und allem drum und dran, aber es musste ja auch nicht schön sein.

Wo war ich stehengeblieben… Ach ja, das Schreiben. Schreiben hat für mich etwas gemeinsam mit Quantenmechanik oder mit Funkkopplung: der Empfang wirkt sich auf den Sender aus. Ohne Empfänger verpufft alles in der Leere und wenn der Sender merkt, dass der Empfänger empfängt, kann er was machen. Blinken, Musik spielen, sich freuen. Ich denke beim Schreiben an niemanden bestimmtes (und als ich es mal versucht hatte, habe ich den Schluss vom Text absolut verhauen), aber für einen imaginären Leser. Dass ich es am Ende veröffentliche spielt beim Schreiben keine Rolle, eigentlich könnte ich darauf verzichten… Nein, eben nicht. Es funktioniert nicht, wenn ich es für mich behalte. Ich habe mal den Tipp bekommen, mir Dinge, die mich bedrücken, von der Seele zu schreiben. Einfach für mich, auf das Papier. Und genau das funktioniert für mich nicht, ich brauche einen Empfänger, einen Leser. Damit der Text für mich wirkt, will er gelesen werden. Kann man auch auslegen als „Ich giere nach Bestätigung“, aber wer will schon nicht hören, dass er Schönes produziert? Dieser Text hier zum Beispiel lag schon eine Weile in meinem Kopf rum, ein Lob für einen vorhergehenden Text war der Anlass, das endlich rauszuschreiben. „Junge, du machst es gut, man mag dein Zeug“.

So ganz stimmt das ja nicht, im Kopf lag mir mehr die Idee, der Kernpunkt sozusagen. Einfach nur ein kurzer Gedanke, in ein-zwei Sätze eingekleidet. Dazu gesellte sich dann ein weiterer, das lag dann aber auch eine ganze Weile rum. Zum Reifenlassen braucht’s Zeit, Ruhe und Muße und mit meinen Gedanken alleine zur Ruhe finden fällt mir zurzeit schwer, das ist aber ein völlig anderes Kapitel…

Halten wir also fest, man braucht Inspiration.

Naja, das war mal eine Trivialaussage. Interessanter ist, woher man sich die Inspiration holt. Die Leserschaft eignet sich nicht als Inspiration. Motivation ja, zuhauf. Inspiration eigentlich nicht. Wie ich schon sagte, wenn ich für unimaginäre Leser Schreibe, kommt Quark raus. Verdammt, ich bin ein Romantiker.

Das ist meine Essenz. Ich bin Romantiker und ich schreibe gern Romantik. Es ist schön, Gefühle zum Ausdruck zu bringen und Liebe hat die seltsame Eigenschaft, dass sie mehr wird, wenn man sie nimmt und zurückgibt. Es ist so einfach zu geben, wenn man Liebe empfängt.

Beim Schreiben denke ich nicht groß, ich hänge Gedanken nach und schreibe, was mir so in den Sinn kommt. Das heißt aber, dass ich nicht schreiben kann, was ich nicht fühle. Woher die Inspiration nehmen?

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