Ab und zu kommt es vor, dass ich mir Glück wünsche. Dabei geht es mir gar nicht darum.
Wenn mir jemand zu einer Unternehmung Glück wünscht, sage ich gern, ich brauche keins. Teils ist es ein Versuch, was Kreativeres auf die Beine zu stellen. Ich wünsche anderen auch kein Glück. Kann ja jeder, es ist auch viel besser, kein Glück zu brauchen, das ist meine Beschwörung der Zukunft. “Ich wünsche dir, kein Glück zu brauchen.” Zu guten Teilen ist es toller Hecht-Humor. Ich brauche kein Glück, Leute, ich komme ohne bestens aus! Ich pack es schon!
Tatsächlich fände ich Glück schön, ich glaube nur nicht dran. Das letzte Mal, als ich dachte, riesiges Glück erwischt zu haben (ich war endlos glücklich damals), nahm die Geschichte ein abgrundtief hässliches Ende und an diesem Ende blieb mir deutlich weniger (und ich bin weniger glücklich), als am Anfang. Seit dem sind ein paar gute Dinge passiert, nur hatten die mit Glück nichts zu tun, sondern mit selbst herbeigeführt.
Das Glück kann mich mal. Ich fände es schön, wenn es mir zustoßen würde, aber die Hoffnung stirbt nicht zuletzt.
Warum habe ich mir denn Glück gewünscht? Galgenhumor light: ich hatte was zu erledigen, was zwar in mein Interessensgebiet fiel, was aber repetitiv und nervig war. Nicht direkt anstrengend, aber nervig und monoton. Dass ich das schaffen würde, war klar. Daher hatte es wiederum nichts mit Glück zu tun.